Am letzten der vier Meetings der
Leonardo-Lernpartnerschaft in Wien nahmen insgesamt 26 Menschen teil
(5 aus Berlin, 2 aus Barcelona, 5 aus Schefflenz, 11 aus Lodz und die
gastgebenden WienerInnen).
Der „Nachtspaziergang“ mit Peter Kubelka führte die 18 Teilnehmenden von der Kunstvolkshochschule in der Lazarettgasse zum St.Stephansdom in der Stadtmitte. Während der gut zwei Stunden (20.35 bis 22.50 Uhr) konnte nicht nur repräsentative Gebäude fotografiert werden, sondern wir erhielten auch kulturhistorische Informationen.
Montag, 26. Mai 2014
Michael Weinwurm, Landesinnungsmeister
Wien der Berufsfotografen erläuterte die rechtliche Situation.
Während vor der verfassungsgerichtlichen Änderung 2012 in Wien etwa
780 Berufsfotografen ein Gewerbe angemeldet hatten, sind nun über
1700 Fotografen tätig. Damit versuchen (statistisch gesehen) in Wien
mehr FotografInnen selbständig und künstlerisch ihren
Lebensunterhalt zu verdienen als in New York. Die Innung befürchtet
einen Qualitätsverlust und einen harten Verdrängungswettbewerb in
den nächsten Jahren. Real entscheide nicht der Titel Meister,
sondern der Kunde und dessen Geschmack über einen Auftrag.
Der seit drei Monaten als ausgebildeter
Fotografengeselle selbständig arbeitende Daniel Zottl meinte, dass
sich das „duale System“ für ihn als vorteilhaft darstellte. Er
habe auch viel über das Leben gelernt und hofft, seine
künstlerischen Motive mit den Wünschen der zahlkräftigen Kunden in
Übereinstimmung bringen zu können.
Der Berufsfotograf Robert Johne,
dritter Gast des Montagvormittags, arbeitet seit 2004 selbständig
und ist auch in der Lehre tätig, wobei der mit letzterem etwa 40 %
seines Einkommens verdient. Nach seiner Erfahrung machen sich
immerhin 60 % der SchülerInnen aus dem Fortgeschrittenenkurs für
FotografInnen selbständig.
Am Montagnachmittag baute Peter Kubelka
eine Großbildkamera für Instantfotografie auf. JedeR Teilnehmende
konnte daran üben. Mit seiner und der Unterstützung von Michaela
Bruckmüller entstanden 18 Potraits und drei Gruppenbilder in diesem
sehr erfolgreichen workshop.
Die Podiumsdiskussion am Montagabend
brachte als wichtiges Ergebnis, dass die Innung versucht, durch ein
Zertifizierungssystem auf die Qualitätsentwicklung Einfluss zu
nehmen.
Dienstag, 27. Mai 2014
Der 2. Arbeitstag begann mit der
theoretischen Einführung in den workshop zur Produktion von
Abzügen vorgegebener großformatiger Negative. Bogdan Salacinski
aus Lodz (übersetzt von Magda P ins Englische) erläuterte die
Technik und gab Adressen weiter, wo das Material bezogen werden kann.
Als dann die 11 Teilnehmenden an die praktische Arbeit gingen,
stellte sich nach etwa 1,5 Stunden heraus, wie viele Fehler gemacht
werden können.
Die Fortsetzung des workshops am
Dienstagnachmittag von 16.15 – 17.45 Uhr ermöglichte den
Teilnehmenden eine Verbesserung ihrer Bemühungen. Das so geübte
Gummi-Arabikum + Chrom-Verfahren hat uns in eine alte, aber feine
Technik eingeführt.
Von 14 – 15 Uhr versuchte Georg
Fischer die 15 Teilnehmenden zum Nachdenken über die
gesellschaftliche Verantwortung von FotografInnen zu bringen. Seine
im Powerpoint gezeigten Folien sollten mit eigenen Anmerkungen auf
den handouts ergänzt werden.
Die Vernissage der Fotoausstellung
„Blick als Vision“ mitsamt der Präsentation des Katalogs fand am
Dienstagabend von 19 – 20.45 Uhr in der Kunstvolkshochschule
statt. Die stellvertretende Leiterin, Dr. M. Greif, die auch an
einigen anderen Programmpunkten teilnahm, begrüßte etwa 60 Gäste.
Anschließend stellten die Verantwortlichen der Partnerorganisationen
die beteiligten Fotografen vor.
Von 10.15 – 12.00 Uhr wurde durch die
21 Teilnehmenden eine statistische und verbale Evaluation des
Meetings erstellt. Bei den persönlich geäußerten Eindrücken
herrschten die Dankbezeugungen vor. Alle betonten die guten
Lernmöglichkeiten in den workshops. Mit dem Austausch von Adressen
und der Hoffnung, dass eine Fortsetzung, bzw. ein Wiedersehen möglich
sei, verabschieden wir uns langsam.
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