Mittwoch, 25. Juni 2014

Wien, Mai 2014

Am letzten der vier Meetings der Leonardo-Lernpartnerschaft in Wien nahmen insgesamt 26 Menschen teil (5 aus Berlin, 2 aus Barcelona, 5 aus Schefflenz, 11 aus Lodz und die gastgebenden WienerInnen). 

Der „Nachtspaziergang“ mit Peter Kubelka führte die 18 Teilnehmenden von der Kunstvolkshochschule in der Lazarettgasse zum St.Stephansdom in der Stadtmitte. Während der gut zwei Stunden (20.35 bis 22.50 Uhr) konnte nicht nur repräsentative Gebäude fotografiert werden, sondern wir erhielten auch kulturhistorische Informationen.
Montag, 26. Mai 2014
Michael Weinwurm, Landesinnungsmeister Wien der Berufsfotografen erläuterte die rechtliche Situation. Während vor der verfassungsgerichtlichen Änderung 2012 in Wien etwa 780 Berufsfotografen ein Gewerbe angemeldet hatten, sind nun über 1700 Fotografen tätig. Damit versuchen (statistisch gesehen) in Wien mehr FotografInnen selbständig und künstlerisch ihren Lebensunterhalt zu verdienen als in New York. Die Innung befürchtet einen Qualitätsverlust und einen harten Verdrängungswettbewerb in den nächsten Jahren. Real entscheide nicht der Titel Meister, sondern der Kunde und dessen Geschmack über einen Auftrag.
Der seit drei Monaten als ausgebildeter Fotografengeselle selbständig arbeitende Daniel Zottl meinte, dass sich das „duale System“ für ihn als vorteilhaft darstellte. Er habe auch viel über das Leben gelernt und hofft, seine künstlerischen Motive mit den Wünschen der zahlkräftigen Kunden in Übereinstimmung bringen zu können.
Der Berufsfotograf Robert Johne, dritter Gast des Montagvormittags, arbeitet seit 2004 selbständig und ist auch in der Lehre tätig, wobei der mit letzterem etwa 40 % seines Einkommens verdient. Nach seiner Erfahrung machen sich immerhin 60 % der SchülerInnen aus dem Fortgeschrittenenkurs für FotografInnen selbständig.
Am Montagnachmittag baute Peter Kubelka eine Großbildkamera für Instantfotografie auf. JedeR Teilnehmende konnte daran üben. Mit seiner und der Unterstützung von Michaela Bruckmüller entstanden 18 Potraits und drei Gruppenbilder in diesem sehr erfolgreichen workshop.
Die Podiumsdiskussion am Montagabend brachte als wichtiges Ergebnis, dass die Innung versucht, durch ein Zertifizierungssystem auf die Qualitätsentwicklung Einfluss zu nehmen.

Dienstag, 27. Mai 2014
Der 2. Arbeitstag begann mit der theoretischen Einführung in den workshop zur Produktion von Abzügen vorgegebener großformatiger Negative. Bogdan Salacinski aus Lodz (übersetzt von Magda P ins Englische) erläuterte die Technik und gab Adressen weiter, wo das Material bezogen werden kann. Als dann die 11 Teilnehmenden an die praktische Arbeit gingen, stellte sich nach etwa 1,5 Stunden heraus, wie viele Fehler gemacht werden können.
Die Fortsetzung des workshops am Dienstagnachmittag von 16.15 – 17.45 Uhr ermöglichte den Teilnehmenden eine Verbesserung ihrer Bemühungen. Das so geübte Gummi-Arabikum + Chrom-Verfahren hat uns in eine alte, aber feine Technik eingeführt.
Von 14 – 15 Uhr versuchte Georg Fischer die 15 Teilnehmenden zum Nachdenken über die gesellschaftliche Verantwortung von FotografInnen zu bringen. Seine im Powerpoint gezeigten Folien sollten mit eigenen Anmerkungen auf den handouts ergänzt werden.
Die Vernissage der Fotoausstellung „Blick als Vision“ mitsamt der Präsentation des Katalogs fand am Dienstagabend von 19 – 20.45 Uhr in der Kunstvolkshochschule statt. Die stellvertretende Leiterin, Dr. M. Greif, die auch an einigen anderen Programmpunkten teilnahm, begrüßte etwa 60 Gäste. Anschließend stellten die Verantwortlichen der Partnerorganisationen die beteiligten Fotografen vor.



Mittwoch, 28. Mai 2014
Von 10.15 – 12.00 Uhr wurde durch die 21 Teilnehmenden eine statistische und verbale Evaluation des Meetings erstellt. Bei den persönlich geäußerten Eindrücken herrschten die Dankbezeugungen vor. Alle betonten die guten Lernmöglichkeiten in den workshops. Mit dem Austausch von Adressen und der Hoffnung, dass eine Fortsetzung, bzw. ein Wiedersehen möglich sei, verabschieden wir uns langsam.







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